Mit der Veröffentlichung von RAD Studio 13 hat Embarcadero die Messlatte für die Anwendungsentwicklung erneut höher gelegt. Im Mittelpunkt steht Delphi 13, das mit einer Fülle von technischen Neuerungen aufwartet, die Entwicklern und Architekten leistungsstarke Werkzeuge an die Hand geben. Dieser Beitrag bietet einen detaillierten Einblick in die entscheidenden Fortschritte in den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI), Performance und Cloud-Konnektivität, die Delphi 13 zu einer zukunftsweisenden Plattform für moderne Softwarelösungen machen.
KI-Integration: Nativ, Flexibel und Leistungsstark
Die Integration von Künstlicher Intelligenz ist in Delphi 13 keine oberflächliche Ergänzung, sondern tief im Kern der Entwicklungsumgebung verankert. Das Herzstück ist das neue SmartCore AI Component Pack, das eine modulare und anbieterunabhängige Anbindung an KI-Dienste ermöglicht.
• Anbieterunabhängige Konnektivität: Eine zentrale Komponente für KI-Verbindungen nutzt spezielle Treiber, um über REST-Schnittstellen mit einer Vielzahl von KI-Engines zu kommunizieren. Out-of-the-box werden führende Modelle wie OpenAI, Claude, Gemini und das Open-Source-Framework Ollama unterstützt. Ein benutzerfreundlicher Assistent vereinfacht die Konfiguration und ermöglicht einen schnellen Einstieg.
• Daten-spezifische Request-Komponenten: Delphi 13 stellt spezialisierte Komponenten für verschiedene Datentypen zur Verfügung, darunter Text, Bilder und strukturierte Daten. Diese können direkt mit Prompts verknüpft und an UI-Steuerelemente gebunden werden, um Ergebnisse ohne aufwändigen Boilerplate-Code zu implementieren, darzustellen.
• RAD AI Companion: Ergänzend dazu bietet die neue RAD AI Companion Webseite einen auf RAD Studio spezialisierten Chatbot. Dieser wurde gezielt auf die Produktdokumentation und Bibliotheken trainiert und kann Entwickler bei der Code-Generierung und bei spezifischen Fragen unterstützen.
Performance-Optimierung auf allen Ebenen
Performance ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Delphi 13 adressiert dies mit tiefgreifenden Verbesserungen, die sich von der Compiler-Ebene bis zum Rendering der Benutzeroberfläche erstrecken.
• Optimierte Compiler und Toolchains: Die Compiler für Windows (dcc32 und dcc64) wurden weiter optimiert. Besonders hervorzuheben sind die 64-Bit-Versionen der Kommandozeilen-Compiler, die nun über einen wesentlich größeren Adressraum verfügen und somit auch sehr große Projekte effizienter übersetzen können.
• Modernisiertes FireMonkey-Framework: Das FMX-Framework profitiert von einem neuen Display Link Service, der für eine deutlich stabilere und flüssigere Darstellung von Animationen sorgt. Dies ist insbesondere für Anwendungen mit komplexen, dynamischen Benutzeroberflächen ein entscheidender Vorteil. Die Integration von Skia4Delphi wurde ebenfalls aktualisiert, was nicht nur die Darstellungsqualität durch Antialiasing und hochwertige Grafiken verbessert, sondern auch die Performance des UI-Renderings steigert.
• VCL-Verbesserungen für Windows: Die Visual Component Library (VCL) wurde um die Integration der Microsoft UIAutomation-Schnittstellen erweitert. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Barrierefreiheit (Accessibility) und ermöglicht zudem die Erstellung robuster, automatisierter UI-Tests.
Cloud- und Web-Konnektivität: Skalierbar und Sicher
Moderne Anwendungen sind vernetzt. Delphi 13 baut die Fähigkeiten für die Entwicklung von Cloud-nativen und web-basierten Lösungen konsequent aus.
• RAD Server mit API-Versioning: Der RAD Server, eine schlüsselfertige Middleware-Plattform, unterstützt nun API-Versioning. Dies ermöglicht es, mehrere Versionen einer REST-API parallel auf einem Server bereitzustellen. Ältere Client-Anwendungen können so weiterhin eine stabile Schnittstelle nutzen, während neue Clients bereits auf erweiterte oder geänderte APIs zugreifen. Dies ist ein entscheidender Faktor für die Wartbarkeit und Langlebigkeit von verteilten Systemen.
• Verbesserungen für WebBroker und WebStencils: Das Session-Management in WebBroker wurde verbessert, was die Entwicklung von zustandsbehafteten Web-Anwendungen erleichtert. Die WebStencils-Bibliothek für die Web-Entwicklung wurde ebenfalls aufgewertet.
• Aktualisierte Browser-Komponenten: Die TEdgeBrowser-Komponente, die auf Microsofts Chromium-basiertem WebView2 basiert, wurde mit zusätzlichen Eigenschaften und Methoden ausgestattet. Dies ermöglicht eine tiefere Integration moderner Web-Inhalte in Desktop-Anwendungen.
Fazit: Delphi 13 als technologische Speerspitze
Delphi 13 ist ein klares Signal an die Entwicklergemeinde: Die Plattform ist nicht nur lebendig, sondern setzt technologische Maßstäbe. Die tiefgreifende und flexible KI-Integration, die spürbaren Performance-Verbesserungen auf allen Ebenen und die ausgereiften Werkzeuge für die Cloud- und Web-Entwicklung machen Delphi 13 zu einer erstklassigen Wahl für die Realisierung anspruchsvoller und zukunftssicherer Softwareprojekte. Für Unternehmen, die auf der Suche nach robuster und performanter Software sind, bietet Delphi 13 eine solide und innovative Grundlage.
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